Ungarische Katholische Mission

Magyar Katolikus Misszió


Ein Tropfen aus der ungarischen Kultur

Das Ganze ist nicht möglich, nur das Teil ...


L i t e r a t u r


Die altungarische Schriftart war eine Runenschrift mit den Wurzeln der proto-semitischen Schrift und seit der Christianisierung wurde nur das lateinische Alphabet verwendet. Die Literatursprache war ebenfalls das Lateinische.


Der älteste vollständig erhaltene sakrale Text in ungarischer Sprache ist die „Grabrede“ (auf Ungarisch Halotti beszéd) und ein angefügtes Gebet und das erste Gedicht ist „Altungarische Marienklage“ (ung. Ómagyar Máriasiralom) aus dem 13. Jahrhundert. 


Die ersten Geschichtsschreibungen von Ungarn sind auch lateinisch, die zwei geschichtliche Werke, die Gesta Hungarorum (auf Deutsch Die Taten der Ungarn) zu nennen, auch aus dieser Epoche sind. 


Mit dem Renaissancekönig Matthias Corvinus (1458 – 1490) setzte in Ungarn ein kultureller Aufschwung ein, und für die Bibliotheca Corviniana entstanden zahlreiche Prachtcodices mit ungarischen Passagen. 


Bedeutende lateinisch schreibende Ungarn waren Bischof Janus Pannonius (ung. János Csezmiczei, 1434 – 1472) und Dichter und Lyriker Bálint Balassi (1554 – 1594). 


Der wichtigste Vertreter der Gegenreformation war Erzbischof Péter Pázmány (1570 – 1637), er hatte Vorbildwirkung für die ungarische Prosa mit mehreren Kampfschriften gegen die Ideen der Calvinisten, vielen Predigten und katechetischen Schriften. Sein Name trägt die Katholische Universität in Budapest.


Miklós Zrínyi (1620 – 1664) schrieb das Nationalepos „Obsidio Szigetiana“ (ung. Szigeti Veszedelem, deu. Der Fall von Sziget, 1645/46), das erste Epos überhaupt in ungarischer Sprache war, die die Heldentat seines 1566 bei der Belagerung von Szigetvár gefallenen Urgroßvaters verherrlicht.


Die ungarische Entwicklung zu sehen bleib der Wiener Hof in der Monarchie nicht untätig und baute ein weit verzweigtes Netzwerk von Zensoren auf. 


Mihály Csokonai Vitéz (1773–1805) war ein großer Lyriker, der in Ungarn seltene lyrische Formen einsetzte und einführte, etwa das erste jambische Gedicht.

Mihály Vörösmarty - Mahnruf


Sei Ungar zu deiner Heimat

getreu und ergeben;

deine Wiege ja zu hüten,

dein Grab zu bestatten.


Anderswo gibt die weite Welt 

nicht Raum noch Decke dir.

Um Los segnen so fluchen musst

du leben, sterben hier.


Die Zeit zwischen 1823 und 1848 war eine Glanzzeit der ungarischen Literatur. Mit Mihály Vörösmarty (1800 – 1855), János Arany (1817 – 1882) und Sándor Petőfi (1823 – 1849) gab es eine Reihe bedeutender Dichter. 

Das Gedicht Szózat (1838) von Mihály Vörösmarty, das während der Märzrevolution 1848 als ungarische Nationalhymne diente, war eines der bedeutendsten Werke dieser Zeit. 

Mór Jókai (1825 – 1904) war ein Schriftsteller und Journalist und ebenfalls ein Vertreter der Romantik. 

Ferenc Kölcsey (1790 – 1838) schrieb 1823 die Nationalhymne (ung. Himnusz).

Vörösmarty Mihály - Szózat


Hazádnak rendületlenűl

Légy híve, oh magyar;

Bölcsőd az s majdan sírod is,

Mely ápol s eltakar.


A nagy világon e kivűl

Nincsen számodra hely;

Áldjon vagy verjen sors keze;

Itt élned, halnod kell.

Endre Adys (1877 – 1919) wichtiges Werk sind die „Neuen Gedichte“ am Beginn des 20. Jahrhunderts in der ungarischen Literatur. Des Lebens alle Seite und die Tiefe erscheinen in seinen Poesien. Er war ein Patriot und ein Revolutionär, gleichzeitig ein Ungar und europäischer Bürger. 

 

Gyula Krúdy (1878 – 1933) war ein stilbildender Prosaist der modernen ungarischen Literatur, sein Stil das feine Spiel mit den Ausdrucksmitteln der Ironie und Melancholie, der Nostalgie und des Realismus ist.

 

Ferenc Molnár (1878 – 1952) war der bedeutendste ungarische Dramatiker und Schriftsteller, am bekanntesten ist sein Jugendroman „A Pál-utcai Fiúk“ (deu. Die Jungen von der Paulstraße, 1906), der die sozialen Probleme der Budapester Jugend anhand einer Jugendgang realistisch beschreibt.

 

Zsigmond Móricz (1879 - 1942) war ein Schriftsteller, der realistische und sozialkritische Romane schrieb.

 

Mihály Babits (1883 – 1941) war ein Dichter, Übersetzer und Publizist der Nyugat (West)-Epoche der ungarischen Literatur. In seinem Werk spielt vor allem seine Hinneigung zum Katholizismus eine wichtige Rolle, die besonders nach dem Ersten Weltkrieg spürbar wurde.

 

Dezső Kosztolányi (1885 – 1936) war einer der bedeutendsten Schriftsteller, Dichter, Journalist und Übersetzer, der zeitgenössische Werke der Weltliteratur übersetzte. 

Sándor Márai (1900–1989) war einer der bedeutendsten ungarischen Lyriker, Schriftsteller und Dramatiker, der nach dem Zweiten Weltkrieg gezwungen im Exil zu leben.  Als Autor hat er nicht nur für Ungarn und eine bestimmte Epoche geschrieben, sondern mit den Themen Freundschaft, Liebe, Schicksal, Lebenszweck und Sehnsucht zeitlose, essentielle Fragen hat gestellt und darauf hat auch Antworten gegeben.


Attila József (1905 - 1937) war ein ungarischer Lyriker, der zu den bedeutendsten des Landes zählt, und dessen Poesien die ungarischen sowie europäischen Stilnoten der modernen Literatur tragen. 


Nach der kommunistischen Machtergreifung verstummten zahlreiche ungarische Schriftsteller, oder sie emigrierten. Dem Dogma des sozialistischen Realismus beugten sich aber nicht alle Schriftsteller. Mit dem Kommunismus setzten sich in ihren Werken Tibor Déry (1894 - 1977), Magda Szabó (1917 - 2007) und noch mehrere kritisch auseinander.


Weitere zeitgenössische Autoren sind Lyriker wie László Nagy (1925 – 1978), Sándor Remenyik (1890 – 1941), Sándor Weöres (1913 - 1989), János Pilinszky (1921 - 1981) und János Lackfy (1971 -), und Dichter wie Áron Tamási (1897 - 1966), Albert Wass (1908 - 1998), Péter Esteházy (1950 - 2016), Imre Kertész (1928 – 2016, Nobelpreis für Literatur in 2002) und Anna Jókai (1932 - 2017). 


Dezső Kosztolányi - Rausch in der Frühe (Teilabschnitt)


Ja, heut schon, um meine Muskeln nachlassen

fühle ich mich genau, mein Freund, wenn im Staub

zu tapern unter Seelen und Erdschollen,

Gast einem unbekannten Herrn immerhin

ich gewesen bin.


Kosztolányi Dezső - Hajnali részegség (részlet)


Bizony ma már, hogy izmaim lazulnak,

úgy érzem én, barátom, hogy a porban,

hogy lelkek és göröngyök közt botoltam,

mégis csak egy nagy ismeretlen Úrnak

vendége voltam.



M a l e r e i


Die ungarischen Maler des Mittelalters arbeiteten ebenfalls wie ausländisch im Raum der Buchmalerei, der Miniaturmalerei, der Tafelmalerei und der Freskomalerei.


Der bekannteste ungarische Maler des 15. Jahrhunderts war Tamás Kolozsvári, der den Altar von Garamszentbenedek (1427) malte.


Michele Pannonio (1415 - 1464) war ein in Ferrara tätiger Maler ungarischer Herkunft, trotzdem wird er im Allgemeinen auch als italienischer Maler bezeichnet.


M S Meister, dessen Name anonym ist, nur sein Monogramm bekannt, war der bedeutendste Maler im späteren 15. Jahrhundert. Seine Stilnoten spiegeln die Einfluss des Italien und der Renaissance, und ähnlich zu Matthias Grünewald.


Miklós Barabás (1810 – 1898), einem Porträtisten, gelang es als erstem ungarischem Maler, im eigenen Land Anerkennung zu finden.


Im 19. Jahrhundert kam die nationale Historienmalerei auf mit bekannten Malern wie Viktor Madarász (1830-1917), Gyula Benczúr (1844 – 1920), Bertalan Székely (1835 - 1910), Mór Than (1828 - 1899).


Die Bilder von Mihály Zichy (1827-1906) und von Géza Mészöly (1844 - 1887) sind vor allem von der Romantik geprägt.


Mihály Munkácsy (1844 - 1900) war ein europaweiter bekannter Maler des Realismus und Freskant. Seine frühe und spätere Werke hatten mit einem sozialen und politischen Engagement.

Er schuf zahlreiche kleinformatige Landschaftsbilder und diese ebenso wie seine Genreszenen, seine Stillleben und Porträts sowie die pathetischen Historienbilder und religiösen Darstellungen (z.B.: Christi Trilogie: Christus vor Pilatus, Ecce Homo und Golgatha) zeichnen sich durch eine sichere und schwungvolle Pinselführung sowie warme und leuchtende Farben aus.


Munkácsy Mihály - Ecce Homo


Ähnlich gestaltet sind auch die Werke von Pál Szinyei Merse (1845 - 1920).


Tivadar Kosztka Csontváry (1853 – 1919) war ein figurative Bilder in expressiver Farbigkeit erschaffender Maler.


Árpád Feszty (1856 - 1914) war ein Maler und Schriftsteller des Realismus. Seine wichtigste Werk ist das nach ihm benannte Feszty-Panorama (1894), ein knapp 1800 m² großes Rundgemälde der Landnahme der Magyaren.


Um die Jahrhundertwende arbeitete die Künstlerkolonie Nagybánya, die von Károly Ferenczy (1862 - 1917) geführt wurde. Seine Mitglieder waren hauptsächlich die Vertreter einer realistisch gefärbten oder romantisierenden „Naturmalerei“. 


Pál Molnár C. (1894 - 1981) ist ein die mediterrane Atmosphäre mit dem neoklassischen Stil kombinierter, die Transzendenz suchender, dekorativer und kirchlicher Maler und Grafiker.


Die sozialistisch-realistischen Genre- und Historienmalerei war in den 1950er und 1960er Jahren besonders beliebt. Danach kamen unterschiedliche internationale Strömungen ins Spiel, hauptsächlich aber die Medienkunst und die abstrakte und realistische Malerei. 


Victor Vasarely (1906 - 1997) und noch viel Andere stammen als führende, im Ausland arbeitende Künstler des 20. Jahrhunderts aus Ungarn.


Heutzutage bekannte Maler aus Ungarn sind Ilona Keserü (1933), Anna Mária Jakobi (1949), Attila Szűcs (1967) und noch Viele … 



A r c h i t e k t u r


Um die Ungarischen Landnahme (896) waren bereits die meisten römischen und slawischen Bauten im Land nur noch als Ruinen erhalten. Zu den römischen Relikten zählen die größte Ausgrabungsstätte Ungarns in Tác-Gorsium sowie die ehemalige Römersiedlung Aquincum in Óbuda.


Die Einführung des Christentums in Ungarn war begleitet von der Errichtung der Kirchen im ganzen Land - laut einem königlichen Gesetz musste auf zehn Dörfer eine Kirche gebaut werden -, zehn Bischofskirchen, einigen Benediktinerklöstern sowie der Krönungs- und Bestattungsbasilika in Székesfehérvár (aud Deutsch Stuhlweißenburg). Alle dieser Bauten sind nur noch in Dokumenten oder in Form von Grundmauern erhalten geblieben.


Die wichtigsten erhaltenen Bauten im spätromanischen Stil sind wie die Kirche in Lébény (1206); die bedeutendste und eindrucksvollste die Kirche in Ják (1214), die mächtige Kirchenruine in Zsámbék (1220), die Abteilkirche in Bélapátfalva (1323) sowie die Benediktinerabtei in Pannonhalma (996) und die Königskapelle (1172) in Esztergom.

Der Mongolensturm bedeutete nicht nur eine soziale nationale Katastrophe, sondern auch eine kunsthistorischer Wendepunkt der Romanik und der Gotik.


Leider sind nur wenige gotische Bauten in Ungarn erhalten geblieben, weil die meisten der türkischen Besatzung zum Opfer gefallen sind.


Als Zeugen der Gotik sind zu nennen die Matthiaskirche in Budapest, sie allerdings mehrmals verändert wurde, sowie die Heilige Anna Kapelle in Székesfehérvár, die Geißkirche in Sopron (deu. Ödenburg), und die Franziskanerkirche in Szeged.


Als Beispiele des profanen gotischen Bauwerks sind die Wohntürme, die den Bewohnern Schutz vor Angriffen bieten sollten, in Visegrád, Sárospatak, Nagyvázsony oder Burgen wie Sümeg und Csesznek sowie das Burgschloss Diósgyör bei Miskolc.

Prämonstratenser Abtei in Zámbék

Unter König Sigismund (ung. Zsigmond) entstanden in Buda und auch in Visegrád die Königpaläste, die König Matthias Corvinus in florentinischem Stil bauten aus.


Von der Türken erhalten geblieben sind die Teile des Königspalasts in Visegrád, sowie die Bakócz-Kapelle im Dom zu Esztergom und das Burgschloss in Sárvár.


Die Türken brachten ihren eigenen osmanisch-islamischen Baustil mit. Erhalten sind noch Bäder, Moscheen und Minarette in Buda, Eger und Pécs sowie die Grabkapelle des Gül Baba in Buda und die des Idrisz Baba in Pécs.


Auf die Türken folgten die Habsburger und mit ihnen die Gegenreformation. Diese Epoche nutzte die sakrale Kunst und die Pracht des Barocks als Werkzeug. 

Ein schönes Beispiel barocker Architektur ist das Schloss des Fürsten Esterházy in Fertőd, dessen Vorbild Schloss Versailles war. Unter den zahlreichen Beispielen sind insbesondere folgende hervorzuheben: die Bischofsresidenzen in Székesfehérvár, Veszprém und Eger, sowie die Schlösser in Gödöllö und Hatvan.


Der Barockstil wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts vom Zopfstil abgelöst. Dieser Baustil vereinfacht die Formen des Barock, die Zierelemente wurden gradliniger. Baumeister dieser Zeit war Jakob Fellner (1722 - 1780), der als Hofarchitekt der Familie Eszterházy tätig war.


Mit dem Anfang des 19. Jahrhunderts begann in der Architektur die Zeit des Klassizismus. Bedeutendste Architekten waren Mihály Pollák (1773-1855) und József Hild (1789-1876). Pollák baute das Ungarische Nationalmuseum, er gestaltete auch die Fassade des Doms von Pécs und die Bibliothek im Kollegium von Sárospatak. Von József Hild stammen die größten Kirchen in Ungarn: die Dome von Esztergom und Eger, sowie weitere fast sechshundert überwiegend sakrale Bauten. In dieser Zeit entstanden viele Landsitze des Adels und zahlreiche Komitatshäuser, genannt Verwaltungsgebäude.


Der Historismus erlebte vor allem nach 1873 in Budapest, nach der Vereinigung der drei Städte Buda, Pest und Óbuda, seine Glanzperiode.

Die strengen klassizistischen Formen vermischten sich mit Elementen alter Baustile, historische Architektur mit Neorenaissanceformen, dazu kamen orientalische und volkstümliche Einflüsse. Aus dieser Zeit stammen das Parlamentsgebäude in Budapest, die Staatsoper, die Gebäude am Großen Radialstraßen, die Anlage des Stadtwäldchens (Széchenyi-Bad, Zoo), der Heldenplatz und das Museum der Bildenden Künste neben vielen anderen Bauten. 

Das Opernhaus (1884) ist eines des prachtvollsten Beispiels der Neorenaissance-Architektur als eines der Meisterwerke von Miklós Ybl und als eines der schönsten Opernhäuser der Welt.

Imre Steindl errichtete 1885–1902 das Parlamentsgebäude in Budapest im neugotischen Stil.  

Bekannte Beispiele sind auch hier in Budapest zu finden das königlichen Schloss, Café New York und die Fischerbastei.

Ödön Lechner (1845 - 1914) versuchte, einen eigenen "nationalen Baustil" zu entwickeln, wobei er sich von orientalischen Einflüssen leiten ließ. Das Ergebnis waren prächtige Bauten wie das Rathaus von Kecskemét, in Budapest das Kunstgewerbemuseum und das Gebäude der ehemaligen Postsparkasse.

Ein architektonisches Juwel ist die kurz vor der Jahrhundertwende und vor der Wiener Stadtbahn errichtete erste U-Bahn-Linie Ungarns, die vom Vörösmarty tér zur Mexikói út führt.


Nach dem Zweiten Weltkrieg bauten ungarische Architekten vorwiegend im Sozialistischen Realismus, wodurch auch einige Plattenbauten (ung. panelház) entstanden. Mit diesen Bauten sollte rasch eine Lösung gegen die Wohnungsnot gefunden werden. Derzeit befinden sie sich jedoch in einem sehr schlechten Zustand. 


Die ungarische organische Architektur erlebte ihre Geburt als neue Kunstgattung in der Architektur in Ungarn Mitte des 20. Jahrhunderts. Maßgeblich beteiligt an ihrer Entstehung und weiteren Entwicklung war der Architekt Imre Makovecz (1935 - 2011).

Der Begriff "organisch" betont die Harmonie von Gebäude und Landschaft. Er bezieht sich weniger auf die Baumaterialien als auf die Form. Zwar ist Holz ein wichtiges Baumaterial, aber auffallend ist die Form: die Bauten erinnern an Tiere oder Pflanzen. Bedeutende Bauwerke dieser Stilrichtung stehen in Paks, Siófok, Sárospatak, Százhalombatta, Makó und Szigetvár.

Museumsdorf in Hollókő

Andere Architekten wandten sich internationalen Trends zu oder suchten den Anschluss an die Architektur der Vorkriegszeit. Der neueste Trend ist die Errichtung von „Wohnparks“, Wohnanlagen mit guter Infrastruktur, deren Stil dem in den westeuropäischen Ländern ähnlich ist.


Ein interessantes Bauprojekt war der Bau des neuen Nationaltheaters in Budapest nach den Plänen von Mária Siklós, das 2002 fertiggestellt wurde.


Die traditionelle Architektur auf dem Lande ist heute noch in einigen Ortschaften authentisch erlebbar, wie in Hollókő, das als Museumsdorf Teil des Welterbes der UNESCO ist. Die strohgedeckten Häuser in Tihany am Balaton sind ebenfalls denkmalgeschützt – im Ortskern dürfen Häuser nur in alter Bauweise errichtet werden. Die Vielfalt der ungarischen dörflichen Baukultur kann man im Freilichtmuseum in Szentendre bewundern – hier wurden abgetragene Originalhäuser aus allen Gebieten Ungarns wieder aufgebaut und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.


M u s i k


Die uralte Quelle der ungarischen Musik ist das ungarische Volkslied, das die fundamentale menschliche Emotionen und Gedanken drückt aus (z.B.: Zoltán Kodály – Esti Dal … Abendlied)


Ungarn beitrage zur Musikgeschichte. Nur ein kurzer Auftakt!


Franz Liszt (1811 - 1886), Komponist, Pianist, Dirigent, Theaterleiter, Musiklehrer und Schriftsteller.

Imre Kálmán (1882 - 1953), Komponist, Dirigent, Operettenkomponist (z.B. Die Csárdásfürstin, 1915).

Franz Lehár (1870 - 1948), Komponist, Dirigent, Operettenkomponist (z.B. Die lustige Witwe, 1905).

Béla Bartók (1881 - 1945), Komponist, Pianist und Musikethnologe, Einer der bedeutendsten Komponist des XX. Jahrhunderts.

Zoltán Kodály (1882 - 1967), Komponist, Musikpädagoge und Musikethnologe. Die Kodály-Methode, benannt nach ihm, ist eine musikpädagogische Konzeption gemäß der relativen Solmisation.

Lajos Bárdos (1899 - 1986), Komponist, Dirigent, Musikpädagoge, ein berühmter Chorleiter.



S p o r t


Ferenc Puskás (1927 - 2006), Fußballspieler, bei dem 6:3 - Sieg im „Jahrhundertspiel“ 1953 gegen England.

András Balczó (1938) Fünfkämpfer, mit drei Olympischen Goldmedaillen und zehn Weltmeistertiteln.

Judit Polgár (1976) Schachspielerin, Großmeisterin und aktmalige Siegerin bei Schacholympiade.

Krisztina Egerszegi (1974) Schwimmerin, fünfmalige Goldmedaillengewinnerin, vielmalige Welt- und Europameisterin.

Katinka Hosszú (1989) Schwimmerin mit drei Olympischen Goldmedaillen, vielmalige Welt- und Europameisterin.

Boglárka Kapás (1993) Schwimmerin mit zwei Jugendolympischen Bronzemedaillen, fünfmalige Europameisterin.

Dani Gyurta (1989) Schwimmer, Olympiasieger, dreimaliger Welt- und zweimaliger Europameister.



G a s t r o n o m i e,  u n g a r i s c h e  K ü h e

Die ungarische Küche ist zugleich traditionell und modern. Die ungarischen Speisen haben ihr Geheimnis in ihren sehr charakteristischen Rohstoffen und in ihrer Zusammenstellung. Wenn wir zum Beispiel eine ungarische angebaute Tomaten kosten, empfinden wir sie charakteristischer und leckerer.

Die echten ungarischen Speisen, wenn noch auch die wieder gedachten sind, verlieren sich nicht im Teller als wie die drei Linie der modernen Kunst.


Ein beliebtes Gericht der Ungarn (häufig als Nationalgericht tituliert) ist pörkölt (nicht zu verwechseln mit dem gulyás). Pörkölt wird nicht nur im deutschsprachigen Raum fälschlicherweise auch als Gulasch bezeichnet. In Ungarn gibt es dieses sowohl als disznó-pörkölt (mit Schweinefleisch) als auch als marhapörkölt (mit Rindfleisch). Pörkölni bezeichnet das Verfahren der Fleischzubereitung (Schmoren in Zwiebeln, Paprika, Tomate und Fett). Die Beilagen zu diesem Gericht sind variabel und von Region zu Region verschieden.


Das in Ungarn gekochte gulyás ist im Gegensatz zum pörkölt eine Suppe. Die deutsche Bezeichnung „Gulaschsuppe“ ist also korrekt (ung. gulyásleves). Traditionell wird die Suppe im Kessel (bogrács) zubereitet. Das Kochen in diesem Gerät geht auf die Nomadenzeit zurück und ist verwandt mit der chinesischen Version des Kessels: dem Wok. Das Fleisch wird zunächst wie pörkölt geschmort, jedoch nach ausreichender Garzeit mit Wasser aufgegossen. Außerdem gibt man Kartoffelstücke und Gemüse dazu (nicht so beim pörkölt). Für dieses Gericht wird traditionell nur Rindfleisch verwendet. Dass dies so ist, ergibt sich aus dem Wort gulyás. Das Wort gulya bedeutet „Rinderherde“, der gulyás ist der Rinderhirte.


Die ungarisch Fischsuppe (ung. halászlé) ist eine mit Paprika gewürzte ungarische Suppe aus Süßwasserfischen wie Karpfen.


Das Letscho (ung. lecsó) ist ein Schmorgericht der ungarischen Küche, ein Gemüseragout, das grundsätzlich aus Speck, gelber Spitzpaprika, Tomaten und Zwiebeln besteht.


Gefüllte Paprika (ung. töltött paprika) ist die entkernte Paprikaschote mit einer gewürzten Mischung des Hackfleisch und des Reis gefüllt, dann ist in Tomatensauce gekocht.


Paprikahuhn (ung. paprikás csirke) ist das Hühnerfleisch im Paprikasauce bis saftig bleibt gekocht, und es ist mit dem Nockerl oder Spätzle und Gurken serviert.


Quarkknödel (ung. Túrógombóc) ist mit Quark und Grieß zubereitet, und nach dem Kochen ist in gerösteten Semmelbröseln gewälzt und dann ist mit Puderzucker bestreut serviert.


Der Fladen (ung. lángos) ist eine runde Mehlspeise aus weichem aufgetriebenem Teig mit vielen Auflagen (z.B sauer Sahne, Käse, Zwiebel, Fleisch, usw.).


Körözött ist eine Quarkcreme mit rotem gemahltem Paprika, Kümmel und Zwiebel. 


Weltberühmt ist der Paprika, der auch gemahlen als Gewürz besonders in der ungarischen und mittlerweile auch in ausländischen Küchen verwendet wird. 


Auch ist der Tokajer (ung. tokaji), ein Wein aus dem Tokajer Weingebiet. Für diesen Wein werden nur spätreifende Rebsorten verwendet, so dass die Weintrauben nicht nur von den trockenen, heißen Sommern, sondern auch von den langen, warmen und nebelreichen Herbsten profitieren.

D e s s e r t s


Die Pogatsche (ung. pogácsa) ist kleine, runde, salzige Gebäckstück, die in verschiedenen Varianten mit Kartoffeln, Butter, Grammeln (Grammelpogatsche), Schafskäse oder Kraut hervorbringen kann.


Die Palatschinke (ung. palacsinta) ist eine gefüllte Teigspeise aus Mehl, Ei und Milch, die in einer Pfanne gebacken wird.


Baumstriezel (ung. kürtös kalács) ist ein aus süßem Hefeteig über meistens offener Feuerstelle gebackener Kuchen. Dazu kommen meist noch Zucker und manche weitere Zutaten wie Walnüsse.


Der Strudel (ung. rétes) ist eine gefüllte und gebackene Teigrolle.

Pogatsche                                                  Palatschinke

Baumstriezel                                                       Strudel

Die Dobostorte (ung. dobostorta) ist die bekannteste Torte vom ungarischen Konditormeister József Dobos (1847 – 1924), die aus acht Schichten Biskuit und Schokoladen-Creme sowie einer Karamell-Glasur besteht.


Das Somlauer Nockerl (ung. somlói galuska) ist eine Süßigkeit aus dem dreiteiligen, mit Kakao abschmeckenden, mit Walnuss gemischten und natur bleibenden Biskuitteig mit der Vanillecreme, mit der in Run getränkten Rosinen und Schlagsahne.


Túró Rudi ist eine süß-sauer, mit einer Quarkzubereitung gefüllte Schokoladenrolle aus zartbitterer Schokolade (klassisch) oder Vollmilchschokolade. Für heute ist es in viel verschiedener Version.



Zoltán Kodály - Abendlied ... Esti dal


Am Waldrand fand mich der Abend,

Mantel legte ich untern Kopf,

dann faltete meine Hände

so betete zu meinem Gott:


Mein Gott, gib mir Unterkommen,

mir ist genug von dem Wandern,

zu wandern und herumirren,

in der Fremde weiter leben.


Gott, gib eine gute Nacht mir,

sende deinen Engel zu mir,

schenk uns Mut für Herzenstraum,

gib, Gott, eine gute Nacht nun.