Ungarische Katholische Mission
Magyar Katolikus Misszió
Eine kleine ungarische Geschichte
Wer sind wir, Ungarn?
Ungarn ist ein europäisches Land mit „einzigartiger Herkunft“
Vorgeschichte
1000 – 500 v. Chr. - Die ugrische Sprachgemeinschaft, wozu auch die ungarische Sprache gehört, löste sich vermutlich in der ersten Hälfte des ersten Jahrtausends vor Christus auf.
Die Magyaren lebten als Halbnomaden und so erlebten sie einen intensiven kulturellen Austausch mit den verschiedenen Völkern und Stämmen in dieser Epoche.
500 n. Chr. – Die Magyaren als ein Nomadenvolk traten in Migrationsbewegungen auf die eurasische Steppe (Einöde) auf.
600 n. Chr. – Die erste ungarische Stammgemeinschaft war den Schreiben nach, eine Region östlich der Wolga, im Uralgebirge, die später als Magna Hungaria genannt wurde, etwa im heutigen Baschkirien lokalisiert worden.
700 n. Chr. – In Levedia, im nördlichen Kaukasus an der Küste des Kaspischen Meeres gingen sie in Beziehung mit den Chasaren und so auch mit dem Byzantinischen Reich. Sie kamen erstmal mit dem Christentum in Berührung.
800 n. Chr. – Im „Zwischenstromland“ (ungarisch Etelköz) neben dem Schwarzen Meer (zwischen Dnjepr und Dnister im Süden der heutigen Ukraine) siedelten sich die Magyaren an. Dort vermischten sie sich mit den turksprachigen Gruppen der Kabaren und Onoguren, von denen auch die Fremdbezeichnung „Ungarn“ sich ableiten lässt.
869 n. Chr. – Die im Stammesverband organsierte Magyaren kamen unter dem Führung von Großfürst Árpád nach der Überquerung der Ostkarpaten im Pannonischen Becken an. Danach konnten sie die vorgefundene Minderheits-bevölkerung assimilieren.
Árpád Feszty - Die Eingang der Ungarn
Frühere Geschichte des Karpatenbecken
350 000 v. Chr. – Auch das Gebiet des heutigen Ungarn war in der Zeit jenseits des Neolithikums besiedelt, weil der Homo erectus, der aufgerichtete Mensch auch da lebte, was alte menschliche Fossilien in Vértesszőlős beweisen.
600 - 200 v. Chr. – Viele verschiedene Völker lebten im diesen Gebiet als Skythen, Kelten, Sarmaten und auch Germanen.
35 - 10 v. Chr. – Die Römer gründen die Provinz Pannonia im westlichen Teil, in Transdanubien.
409 n. Chr. – Das Gebiet wurde der Teil des großen kurzlebigen hunnischen Reich unter König Attila.
567 n. Chr. – Die Awaren, ein asiatisches Reitervolk, gründen ein starkes Reich über 200 Jahre lang.
803 n. Chr. – Das awarische Reich teilte sich dem Fränkische Reich und dem ersten Bulgarischen Reich und so fand eine awarische Kultur die ankommende Magyaren.
Königreich Ungarn
898 – 955 - Die Magyaren als ein Nomadenreitervolk führten Raubzüge durch ganz Europa, das „großes Abenteuer“ heißt, bis 955 Otto I. die Angriffe der Ungarn durch einen vernichtenden Sieg auf dem Lechfeld bei Augsburg zurückschlagen konnte. Inzwischen kamen die griechische-orthodoxe Missionare aus Byzanz ins Land.
945 997 - Fürst Géza, eines Urenkels Árpáds, rief die römische-katholische Missionare ins Land für die Absicht einer christlichen Staatsgründung und verbesserte die europäische Beziehungen. Auch durch die Heirat Stephans, Gézas Sohns, mit Gisela, der Tochter des Herzogs von Bayern wurde diese Verbindung gestärkt.
1001 - Gézas Sohn, Vajk, der nach der Taufe den Namen Stephan (ungarisch: István) erhielt, wurde als Heiliger Stephan zum ersten ungarischen christlichen König und zum Begründer des Königreiches Ungarn.
Er wurde als das Symbol der Unbehaglichkeit mit einer von Papst Silvester II. übersandten Krone gekrönt.
Als König machte er christliche Gesetze, organisierte zehn Bistümer und ließ Kirchen bauen, und so kam die Kirche zu einer bestimmenden Rolle.
Die Magyaren empfingen die Fremden sehr freundlich und in Ungarn fanden die Mönche genauso ein Heim wie die italienischen, deutschen, französischen und anderen Menschen, die ein neues Land bauen wollten.
1077 1091 – Heiliger Ladislaus (ungarisch László) aus dem Geschlecht der Árpáden stärkte das Erbe des Heiligen Stephan. Er war ein sehr geliebter, geehrter König im Volk, wie es viele Geschichten und Legenden bestätigen.
1222 – Die Rechte des Adels werden in der „Goldenen Bulle“ von König Andreas (András) II. wesentlich erweitert.
1241 – 1242 - Durch dem „Mongolensturm“, wie die Angriffe der Goldenen Horde der Mongolen unter dem Heerführer Batu Khan bezeichnet werden, wurde das Land ausgeraubt und verbrannt. Danach baute König Béla IV. das Land wiederauf.
1308 – Nach dem Aussterben der Árpáden-Dynastie wurde der König Karl Robert (Róbert Károly) aus dem Hause Anjou, der das Reich gegen die Macht der Oligarchen stärkte.
1370 – Ungarn wurde mit Polen in Personalunion von den Anjou und Jagiellonen regiert.
Kampf gegen die Osmanen
1387 - Sigismund von Luxemburg wurde König von Ungarn und 1433 auch Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.
1456 – Die von Johann Hunyadi (János Hunyadi) angeführte ungarische Heere besiegten die große türkische Armee des osmanischen Sultan Mehmed II bei Nándorfehérvár (heute Belgrad), somit stoppte die Expansion der Osmanen nach Westen einstweilen und die Unabhängigkeit Ungarns und die christliche Welt war weitere 70 Jahre sichergestellt.
Das Mittagsläuten: Papst Kalixt III. (Calictus III) ordnete schon damals an, dass die Kirchenglocken mittags für einen Sieg über die Osmanen zum Beten aufrufen sollen.
1458 – Matthias Hunyadi (Mátyás Hunyadi) war ungarischer König, danach auch Tschechischer König und Österreichs Herzog, dann erreichte Ungarn seine größte Ausdehnung und wurde eine politische Großmacht (s. die ungarische Armee, als das Schwarze Heer) und auch ein geistiges Zentrum der Renaissancekultur sowie des Humanismus (die Universität in Pressburg / Pozsony, heute Bratislava, die Bibliothek Corvina in Ofen / Budapest) in Europa.
1526 – Sultan Süleyman I. bei Mohács besiegte das ungarische Heer und so verlor Ungarn seine Unabhängigkeit. In den nächsten 150 Jahren geriet der größte Teil Ungarns unter türkische Herrschaft, der andere Teil als Königliches Ungarn unter habsburgische Herrschaft, und der dritte Teil als Fürstentum Siebenbürgen unter osmanische Abhängigkeit.
1686 – Die Heilige Liga, die die Union der kaiserlichen, polnische, venezianische und ungarische Heere war, besiegte die Türken, aber Ungarn wurde nicht unabhängig, sondern es fiel unter der harten Herrschaft der Habsburger.
Bertalan Székely - Die Frauen von Eger
... Im Jahr 1552 konnte ein kleines Heer die Stadt Eger noch vor einer riesigen osmanischen Übermacht verteidigen. Es war die erste große Niederlage der Türken. ...
Freiheitskampf
1703 – Den Freiheitskrieg leitete Franz II. Rákóczi (Ferenc Rákoczi), dem Fürsten von Siebenbürgen, für Unabhängigkeit gegen die absolutistische Herrschaft der Habsburger.
1740 – Unter Maria Theresia, die deutsche-römische Kaiserin, österreichische Erzherzogin, ungarische und tschechische Königin war, kamen viel verschiedene Reformen (zum Beispiel als Grundsatz: „Cuius regio, eius religio“, wonach der Landesherr bestimmt, welcher Konfession seine Untertanen angehören müssen), aber es blieb das Absolutismus, die Autokratie.
1780 – Ihr Sohn und Nachfolger, Josheph II. (József) stärkte seine Macht, so führte auch Ungarn Deutsch als Amtssprache ein.
1848 – 1849 – Der ungarische Unabhängigkeitskrieg und die Revolution war ein Aufstand für eine selbständige Regierung, für die bürgerliche und religiöse Gleichstellung, für die Pressefreiheit, für eine eigene Armee und für andere wichtige Rechte gegen die autokratische Herrschaft von Habsburg, die aber mit Unterstützung des russischen Zaren niedergeschlagen wurde.
Zahlreiche der Anführer und Teilnehmer der Revolution, wie Lajos Kossuth, István Széchenyi, Sándor Petőfi oder József Bem gelten heute als bedeutende Persönlichkeiten der Geschichte Ungarns. Auch der Jahrestag des Revolutionsbeginns, der 15. März, ist einer der drei Staatsfeiertage in Ungarn.
1867 – Nach der Revolution kam der Österreichisch-Ungarischen Ausgleich durch die Bemühung von Franz Deák (Ferenc Deák) und die Österreichisch-Ungarische Monarchie zustande.
1896 – Die Union folgte ein bedeutender wirtschaftlicher Aufschwung in Ungarn, den auch die Millenniumsfeiern der magyarischen Landnahme und die Budapester Millenniumsausstellung zeigen.
20. Jahrhundert
1914 – 1918 - Der Erste Weltkrieg, den die ungarische Regierung nicht wollte, nur für eine äußere Pression, forderte große Opfer auch von Ungarn, etwa 600 000 Gefallene, die Monarchie zerfielen und die wirtschaftliche Krise und Armut folgten.
1919 – Nach einer blutigen kommunistischen Räterepublik, einer Diktatur des Proletariats, die 133 Tage lang im politischen Chaos regierte, hatte der ehemalige Admiral Miklós Horthy eine konservative Regierung gebildet.
1941 – Ungarn trat auf die Seite des Deutschen Reich gegen die Sowjetunion in den Zweiten Weltkrieg ein, indem das Land eine Pufferzone der deutschen und sowjetischen Mächte wurde.
1944 – Nach einem Versuch der Loslösung von Deutschland besetzten die deutsche Truppen das Land und sofort begann die Deportation der jüdischen Bevölkerung in Konzentrations- und Vernichtungslagern Auschwitz.
1945 – Das Zweite Weltkrieg endete mit großen Verlusten von menschlichen Leben und anderen Werten. Die ausrückenden deutschen Truppen und auch die einmarschierenden und dableibenden sowjetischen Truppen raubten und nahmen alles, was sie konnten aus Ungarn mit.
1949 – Ungarn kam auf Grund des Vertrages von Jalta unter sowjetischen Einfluss, und nach Wahlbetrug wurde eine Volksrepublik, die eine Diktatur des Proletariats war, mit einer Verfassung nach sowjetischem Vorbild.
1956 – Am 23. Oktober 1956 war ein Volksaufstand, für eine bürgerlich-demokratische Revolution und ein Freiheitskampf für die Mehrparteienregierung und die parlamentarische Demokratie sowie die Neutralität Ungarns. Der Aufstand wurde jedoch durch die sowjetische Armee blutig niedergeschlagen. Viele Ungarn verließen daraufhin das Land und emigrierten nach Westeuropa oder Nordamerika.
1968 – Eine Liberalisierung begann im politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Bereich, die unter dem Begriff „Gulaschkommunismus“ bekannt wurden, aber sie war auch eine raffinierte Gewaltherrschaft.
1989 – Wegen der schwächer werdenden kommunistischen Ideologie und Macht kam ein langer, langsamer Gang des Wechsels (keine nachgedackte Privatisierung, die freie Wahlen, der Abzug der sowjetischen Truppen, usw.).
Die Grenze zu Österreich wurde für die DDR-Bürger geöffnet und viele flohen durch Ungarn nach Westdeutschland. Das ebnete den Weg zum Zerfall des Ostblocks, zur friedlichen Revolution in der DDR, und zur Wiedervereinigung Deutschlands.
1990 – Nach der ersten freien Parlamentswahl würde József Antall Ministerpräsident, der eine liberalkonservative, christdemokratische und ungarisch-nationalistische Ausrichtung in der Mitte rechts vertrat. Dann haben die politische Koalition als die konservative und christdemokratische Seite und die sozialistische und liberale Seite in der Regierung einander gewechselt.
21. Jahrhundert
Ungarn baut eine gemäß Werte geordnete Demokratie gegenüber den westlichen wertneutralen Demokratien.
2012 – Die neue Verfassung wurde in Ungarn.
Der offizielle Staatsname wurde von Republik Ungarn in Ungarn geändert. Die Staatsform Ungarns wurde weiterhin als Republik, die Regierungsform wurde parlamentarisch.
Die Präambel des Grundgesetzes ist als „nationales Bekenntnis“ geschrieben. Sie definiert die „ungarische Nation“ als christliche Gemeinschaft, die Stephanskrone als Trägerin der ungarischen Souveränität und heiliges Symbol. Die legt fest die in Ungarn lebenden ethnischen Minderheiten als „staatsbildender Teil der ungarischen politischen Gemeinschaft“. Die bestimmt die Familie als Grundlage der „ungarischen Nation“ und sie ganz klar als Zusammenleben von Mann, Frau und Kind.